Vereinshistorie
Am 29.12.2014 gründete sich der Brau- und Backverein Rügheim mit mittlerweile 64 Mitgliedern.
Der Verein setzt sich zum Ziel das leerstehende und denkmalgeschützte Kommunalbrauhaus (Hauptstr. 11) in Rügheim zu sanieren, für die Dorfgemeinschaft zu nutzen und hier eigenes Bier zu brauen, entsprechend der historischen Funktion des Gebäudes. Da es im Ort noch Bäcker gibt, die auf traditionelle Art und Weise backen, soll dieses Thema ebenfalls integriert werden. Bereits im 17. Jahrhundert wurde hier Bier gebraut. Nach einigen Um-und Anbauten im 19. Jahrhundert wurde das Brauen hier in den 1960er Jahren eingestellt.
Das Gelände auf dem das Brauhaus steht ist Teil des ehemaligen Wasserschlosses. Während der nördliche Teil mit dem aufwendigen Fachwerkgiebel aus dem 19. Jahrhundert stammt, enthält der südliche Gebäudeteil im Erdgeschoss mittelalterliche Gebäudereste des ehemaligen Schlosses. Folgende Abbildung zeigt die Grundrisse des Wasserschlosses und was heute davon noch teilweise erhalten ist (rot). Die Nummern 19 und 21 bilden das besagte Kommunalbrauhaus:
Ziel des Vereins:
Der Verein besteht in wesentlichen Teilen aus der Ortsbevölkerung Rügheims und umfasst alle Altersgruppen von 16-75 Jahren. Der Verein möchte durch die Wiederbelebung des Brauhauses mit seinem ursprünglichen Zweck, das leerstehende Areal im Bereich des ehemaligen Schlosses aufwerten.
Das hier gebraute Bier geht nicht in den freien Verkauf, sondern geht an die Vereinsmitglieder und an die Ortsbevölkerung bei Festen und besonderen Anlässen. Der große Raum im Erdgeschoss kann für Veranstaltungen rund um das Thema Brauen und Backen genutzt werden. Um Interessierten das traditionelle Handwerk näher zu bringen, sollen beispielsweise Schau-Brauen, Brau- sowie Backkurse veranstaltet werden. Der Raum eignet sich auch als Veranstaltungsraum und für Feiern im rustikaleren Ambiente. Eine Kooperation mit dem nur 150 m entfernten Landhotel ist ebenfalls angestrebt.
Das Gebäude:
Das Areal befindet sich ortbildprägend an der Hauptstraße gegenüber dem Marktplatz. Eine Aufwertung des Areals würde zum positiven Erschienen des Ortsbilds beitragen. Das Brauhaus ist als Baudenkmal geführt. Eine Begehung des Areals mit Herrn Schmidt vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und Herrn Joos vom Sachgebiet Denkmalschutz des Landratsamts Haßberge fand am 12.02.2015 statt. Hierbei wurden für den Innenausbau keine wesentlichen Anforderungen bzw. Restriktionen in Aussicht gestellt. Die Fassadensanierung soll entsprechend der historischen Gegebenheiten erfolgen. Insbesondere die Fenster und die Türe müssen erneuert sowie kleinere Reparaturarbeiten am Dach durchgeführt werden. Weiterer Sanierungsbedarf am Braushaus besteht vermutlich im Bereich der Wände unddes Fußbodens. Außerdem muss Strom und Wasser und die Treppe im Außenbereich erneuert werden.
Das Areal ist bis auf ein Teil des südlichen Nebengebäudes (Abbildung oben Nr. 3) im Besitz der Stadt Hofheim. Südlich des Brauhauses befinden sich neben diesem Nebengebäude noch Grundmauern des ehemaligen Haupthauses inklusive der dazugehörigen Gewölbekeller. Diese Keller sind in einem noch relativ guten Zustand und könnten ebenfalls für Veranstaltungen und als Lagerraum genutzt werden. Da das dazugehörige Gebäude nicht mehr steht, müssten die Keller von oben mit einem Dach gegen Witterungseinflüsse geschützt werden.
Die Folgende Abbildung zeigt die Grundrisse des ehemaligen Waserschlosses im Vergleich zur heutigen Bebauung. Nördlich des roten Strichs befindet sich das besagte Areal:
Der Projektablauf:
Im ersten Schritt des Projekts soll das Brauhaus selbst saniert und ausgebaut werden. Im Gewölbekeller des Brauhauses soll die Brauanlage (ca. 200-500 Liter) eingebaut werden. Verbunden mit einer Schlauchverbindung nach oben werden im Erdgeschoss die Schankanlage und der Veranstaltungsraum entstehen. Für die Inneneinrichtung (inkl. Brauanlage, Backofen, Schankanlage, Möbel, Gläser, etc.) bestehen gute Chancen eine LEADER-Förderung zu erhalten.
Der zweite Schritt sieht vor die Gewölbekeller unter dem ehemaligen Haupthaus des Schlosses mit einem Pultdach zu sichern, das von der nördlichen Straßenansicht aus möglichst nicht zu sehen ist.
Im dritten Schritt sollen die weiteren noch vorhandenen Relikte des Schlosses gesichert und Saniert werden.
Folgende Abbildung zeigt die Lage des Areals in Rügheim und die verschiedenen Projektteile (Rot = Brauhaus; Lila = ehem. Haupthaus/Gewölbekeller; Grün = Gesamtareal):
Finanzierung:
Die Finanzierung des Projekts und der Vereinsaktivitäten soll aus verschiedenen Bausteinen bestehen:
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Vereinsbeiträge
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Eigenleistungen
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Spenden
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Darlehen von Vereinsmitgliedern
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Öffentliche Mittel
Zeitlicher Horizont:
Nachdem die Gründung des Vereins im Dezember 2014 erfolgte, soll im Jahr 2015 die Planung, die Sicherung der Finazierung und der Start des Umbaus erfolgen. Ziel ist es im Lutherjahr 2017 (Rügheim ist Dekanatssitz) das erste „Luther-Bier“ zu brauen. Die weiteren Projektabschnitte folgen anschließend.